Pralinen statt Studienfahrt

13.-17.12.2021

„Schokolade, äh, nein danke, nicht für mich.“ – Wie kann es sein, dass zahlreiche Neuntklässler (und ihre Lehrer) plötzlich keine Schokolade mehr essen wollen? Die Ursache liegt in einem Projekt, das die MINT-Klasse 9B mit Frau Woydich, ihrer Klassenlehrerin, und Herrn Zimmermann vor Weihnachten durchführten. Dabei ging es um Pralinen, die hergestellt und verkostet wurden.

Die Projektwoche war der Ersatz für das, was eigentlich der Höhepunkt der MINT-Klasse in Jahrgangsstufe 8 sein sollte: eine tolle Studienfahrt ins Landesschulzentrum für Umweltbildung (LSZU). Dort hätte die Klasse im Herbst 2020 eigentlich das Projekt und einiges mehr durchführen sollen. Aufgrund von Corona wurde das Ganze dann auf Juli 2021 verschoben, um dann wegen Corona auf Dezember 2021 verschoben zu werden. Ende November erfolgte dann das erneute Verbot mehrtägiger außerunterrichtlicher Veranstaltungen.

Um wenigstens das Projekt an sich durchführen zu können, ermöglichte es die Schulleitung der Klasse quasi ein „Schullandheim at home“. Schüler und Lehrer wurden für fünf Tage vom normalen Unterricht befreit und konnten weitgehend das machen, was für Adelsheim geplant war. Dabei ging es vor allem darum, zu lernen, wie man projektartig arbeitet.

Das Projektziel war, herauszufinden, warum Pralinen so teuer sind und ob dieser hohe Preis gerechtfertigt ist. Das Projekt umfasste dann unter anderem Folgendes:

  • Projektplanung: Projektziel festlegen, Zeitplanung, Gruppeneinteilung
  • Theorieteil: Was ist Schokolade? Was sind Pralinen? Was bedeutet „Temperieren“? Was bedeutet „bio“ bzw. „Fair Trade“? Was sind brauchbare Kriterien für einen Produkt-Test?
  • Herstellung von 4 verschiedenen Pralinensorten
  • Verkostung und Beurteilung gekaufter Pralinen und natürlich der eigenen
  • Herstellung von umweltfreundlichen Verpackungen
  • Auswertung der Ergebnisse und Reflexion der Projektarbeit

Wie es sich für ein Projekt gehört, wurde fächerübergreifend gearbeitet. So ging es um rechtliche Regelungen (Gemeinschaftskunde), Kristallzustände (Chemie), den Anbau von Kakao (Biologie, Erdkunde), das Schreiben einer Projekt-Dokumentation am PC (Informatik, Deutsch) und natürlich um Vorgehensweisen in der Patisserie (AES). Auch die Gesetze der Schwerkraft (Physik) wurden wiederholt: Eine Ganache, also eine Pralinenfüllung, fließt auf den Herd, wenn man die Schüssel verkehrt herum hält, anstatt … Naja. Aus Fehlern wurde gelernt.

Vor allem das gemeinsame Erlebnis in der Schulküche – mittwochs so lange, bis abends Gas und heißes Wasser abgestellt wurden – schweißte die Klasse zusammen. Das Ergebnis konnte sich sehen und schmecken lassen: Himbeer-Balsamico-Pralinen, Kirsch-Karamell-Pralinen, Safran-Curry-Pralinen (man liebte oder hasste sie) und Weiße-Schokolade-Limetten-Pralinen.

Nein, es war kein vollwertiger Ersatz für eine Studienfahrt. Abende am Grillfeuer, gemeinsame Nächte in 6er-Zimmern, Kartenspielen, Wanderungen, Exkursionen … - vieles geht in der Pandemie einfach nicht. Aber nichtsdestotrotz war es eine außergewöhnliche, interessante Woche, die allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.

Es hat sich gelohnt. Das Projektergebnis ist klar: Handgemachte Pralinen sind zurecht nicht ganz billig. Hochwertige Zutaten kosten Geld und der Arbeitsaufwand ist erheblich. Und nach dieser Erkenntnis und nach einer Woche Schokolade von morgens bis abends, war es dann auch genug mit Süßigkeiten.


Vielen Dank an alle Kollegen, die das ermöglicht haben: allen, die die beiden Lehrer vertreten haben, den AES-KollegInnen für die Bereitstellung der Küche, Herrn Geiger für die Erlaubnis und vor allem Frau Weber für die Umplanung der Stunden.

Foto gefüllte Pralinen Foto Pralinen überziehen

Links sind die Pralinen gefüllt, rechts werden sie mit Schokolade überzogen

Foto Zutaten Foto Verpackung

Von den Zutaten bis zur fertigen Pralinenpackung

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